Wer liess sich die letzten Winter nicht auch schon durch Bilder aus den Skigebieten irritieren, die mehr braune Hänge als weisse Berge zeigten. Zu Beginn der Skisaison ist es schon fast normal, dass wenig oder sogar kein Schnee fällt. Immerhin ist es in höheren Lagen kalt genug, um künstlichen Schnee von sehr guter Qualität zu produzieren. Solche Technik war vor 20 Jahren noch verpönt. Heute jedoch ist sie akzeptiert und viele Skiorte in kritischen Höhenlagen müssten ohne Kunstschnee schon längst schliessen.
In Davos herrschten auch im Dezember 2015 ausgezeichnete Pistenverhältnisse. Die Schneehöhe war mehr als genügend und die präparierten Pisten waren fast so breit wie im tiefsten Winter. Neben den Pfostenmarkierungen war Ski fahren aber kaum möglich. Dort lag entweder kein Schnee oder es waren nur ein paar Zentimeter, die den Boden bedeckten. Auf die allerschwierigsten, schwarzen Abfahrten, muss aber noch bis zum grossen Schneefall verzichtet werden. Diese Pisten brauchen – insbesondere bei felsigem Untergrund – mehr Unterlage, um die Sicherheit zu gewährleisten. Belohnt wurden die Wagemutigen durch ausgezeichnetes Wetter und Temperaturen, die auf 2’600 Metern Höhe über der Nullgradgrenze lagen. Bis zu den Weihnachtstagen profitierten die Skitouristen von weiteren Vorteilen. Es hatte wenig Leute auf der Piste und in den Restaurants. Anstehen an den Bahnen und Liften musste man kaum. Zudem gaben in der Vorsaison viele Hotels ihren Gästen kostenlose Skipässe ab. Die nächste Aktion läuft vom 18. November bis zum 25. Dezember 2016.
Freundliches Davos
Sehr überraschend und für die Schweiz fast ungewohnt ist die Freundlichkeit, mit der man in Davos seinen Gästen begegnet. Wo werden Sie an einer Schweizer Bergbahn schon begrüsst oder beim Aussteigen freund-lich verabschiedet? Dies traf auch auf unser Hotel, den Seehof, zu. Das kennt man sonst fast nur aus dem Ausland, vor allem von unserem Nachbarland Österreich oder aus Irland. Das ideal gelegene Hotel ist zwei Minuten vom Bahnhof und der Parsennbahn entfernt und hat auch die Busstation vor der Tür. Im gleichen Haus ist ein Sportgeschäft (Paarsenn), wo man rasch und kompetent bedient wird. Leihskis kann man bei geänderten Schnee- oder Pistenverhältnissen problemlos umtauschen oder zur Abwechslung ein anderes Modell testen.
Billig sind die Skipässe auch in Davos nicht. Der Unterschied zu den ausländischen Topdestinationen ist aber nicht mehr so gross, dass sich eine viel weitere Anfahrt lohnt. Immerhin ist man aus der Region Basel in etwa 2 ½ Stunden in Davos, ab Zürich in 1 ½. So kann man am letzten Skitag noch gemütlich nach Hause fahren und eine Nacht einsparen oder einen zusätzlichen Tag auf der Piste statt im Auto verbringen.
Skipisten
In der Skiregion Davos Klosters stehen 280 Pistenkilometer zur Verfügung. 56 Bahnen bringen die Touristen über 2’800 Meter über Meer. Unbeschreiblich ist die herrliche Aussicht, wenn man im Restaurant Weissfluhgipfel (2’883 m) sitzt und während dem Essen das eindrückliche Panorama mit den Drei- und Viertausendern geniesst. Bergbahnen gibt es in Davos auf beiden Talseiten. Sehr bekannt ist die Parsennseite (nördlich) mit dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF. Eine Standseilbahn fährt in zwei Sektionen zur Mittelstation und nach dem Umsteigen weiter zur Station Weissfluhjoch. Über die Schiferbahn (Gondel) ist das Gebiet mit Klosters verbunden. Auf der eher südlich gelegenen Seite liegen die Abfahrten vom Jakobs- und Rinerhorn. Auch dort erreicht man Höhen von 2’600 Meter. Abfahrten gibt es auf beiden Seiten für jeden Geschmack, von blau über rot bis zum schwarzen Steilhang. Und wer nach einem langen Skitag nicht zu müde ist, macht eine letzte Abfahrt ins Tal und bewältigt dabei bis 1’300 Höhenmeter.
Wer es gemütlicher nehmen will, fährt auf die Schatzalp. Dort läuft alles noch gemütlich ab, wie wenn das Leben vor ein paar Jahrzehnten stehen geblieben wäre.
Alle Talstationen sind mit einem kostenlosen Bus verbunden, der auch nachts fährt und Sie bequem zu jeder Zeit ins Hotel zurückfährt. Tagsüber ist die Wartezeit höchstens ein paar Minuten.
www.Davos.ch
Beat Eglin